29. Januar 2021

saftige Hefekränze mit Nussfüllung

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation versuche ich mehr denn je ganz bewusst meinen #stayhome-Hobbys wie malen, lesen und natürlich auch kochen & backen nachzugehen. So lässt sich die Zeit ohne Freunde / Familie leichter aushalten und man hat schöne Erlebnisse die einem ein gutes Gefühl geben. 

Aus diesem Grund habe ich mir letzten Sonntag mal wieder ein Backrezept vorgenommen. Früher hatte ich immer etwas Bedenken bei Hefeteig - wird er aufgehen, was wenn er nicht fluffig wird - mittlerweile denke ich mir: einfach ausprobieren und Übung macht den Meister. :-) Deshalb habe ich mich jetzt auch mal an eine Variante in Kranzform gewagt und eine üppige Nussfüllung dazu gepackt. 

Das Rezept hat wunderbar geklappt und mich wieder darin bestärkt: einfach heranwagen, der Hefeteig ist ein ganz zahmer Geselle, wenn er genügend Wärme und Ruhe bekommt. :-)



Zutaten für 4 Kränze:

Für den Hefekranzteig: 
400 g Weizenmehl (Type 550) 
100 g gemahlene Mandeln 
1 Würfel Hefe (42 g)
140 ml lauwarme Milch
70 g Zucker 
100 g geschmolzene Butter
1 Prise Salz
2 Eier (Größe M) 

später zum Ausrollen und Kneten: 
weitere 100 g Weizenmehl (Type 550) 
 
 Für die Nussfüllung:
4 TL Nuss-Nougat-Creme
100 g gehackte Haselnüsse
200 g gemahlene Haselnüsse
100 g gemahlene Mandeln
100 g Puderzucker
 300 g Schlagsahne
plus etwas mehr zum Bestreichen der Kränze
 

gleich gehts ab in den Ofen 🌰👍

wie es geht:

Das Mehl und die gemahlenen Mandeln in die Schüssel der Küchenmaschine sieben, eine Mulde formen. Hefe mit einem TL Zucker in 50 ml lauwarme Milch einrühren, bis sie sich aufgelöst hat, Hefe-Milchmix dann in die Mulde gießen und mit etwas Mehl vom Rand abdecken. 

Zugedeckt etwa 15 Minuten gehen lassen. 

Restlichen Zucker, geschmolzene Butter, Salz und Eier zur Mehlmischung geben - Küchenmaschine dabei anstellen und den Teig durchkneten lassen. Restliche Milch nach und nach zugießen und die Küchenmaschine immer weiter kneten lassen, bis ein glatter, elastischer Teig entstanden ist.  
(Der Teig ist etwas klebrig - das soll aber so sein :-)). 
Teig nun zugedeckt an einem warmen Ort ca. 45 Min. aufs doppelte Volumen gehen lassen. 

 In der Zwischenzeit bereiten wir schon mal die Nussfüllung zu.

Dazu in einer Schüssel die gemahlenen und gehackten Haselnüsse sowie die gemahlenen Mandeln miteinander vermischen, Puderzucker dazu sieben und untermengen.

Jetzt die Schlagsahne gemeinsam mit der Nuss-Nougat-Creme in einen Topf geben und bei schwacher Hitze unter ständigem rühren in eine gleichmäßige Nuss-Nougat-Sahne verwandeln. 
Die Nuss-Nougat-Sahne zur Nussmischung geben und alles zu einer homogenen Nussmasse rühren (unbedingt probieren nicht vergessen ;)).
 
Jetzt wenden wir uns wieder dem Hefeteig zu. Dafür nun den gegangenen Teig mit ca. 100 g Mehl bestäuben und mit den Händen kurz durchkneten. 
Teig nun in 3 gleichgroße Portionen aufteilen (bei mir hatte jede Teigportion etwa 280 g).
 
Jede Teiportion zu einem dünnen Rechteck (ca. 35 x 35 cm) ausrollen.  
Tipp: Macht Euch an diesem Punkt bitte keinen Stress, es muss kein passgenaues Rechteck sein, wichtig ist einfach nur, dass alle drei Teigportionen die ungefähr gleiche Form haben, damit wir sie nachher sauber übereinander stapeln können.
Die erste ausgerollte Teigportion großzügig mit der Nussfüllung bestreichen (in etwa so, als würden wir schön dick Tomatensauce auf einem Pizzaboden verteilen). 
Die zweite Teigportion jetzt auf die erste Teigportion legen und wieder Nussfüllung darauf verteilen. Jetzt noch die letzte, ausgerollte Teigportion auflegen. 
 
Das Ganze nun mit einem Messer in der Mitte zerteilen. Eine Hälte mit der restlichen Nussfüllung bestreichen, andere Hälte nun darauf setzen. Jetzt haben wir einen schönen Hefeteig-Nuss-Block. 
Den Teigblock mit einem scharfen Messer in 2 cm schmale Streifen schneiden (es sollten sich 8 Streifen schneiden lassen). Für die Kranzform je 2 Streifen ineinander verdrehen, zum Kreis legen und an den Enden festdrücken. 

Hefekränze auf einem Backblech platzieren, mit etwas Sahne bepinselns und bei 180 Grad Umluft im Ofen auf der untersten Schiene für etwa 20 Minuten goldgelb backen.


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20. Januar 2021

Hessischer Kochkäse mit Kümmel

Wenn ich an Harzer Käse denke fallen mir sofort zwei Worte ein: Stinkekäse und wääägs. Für einige hessische Klassiker wie "Handkäs mit Musik" werde ich mich deshalb wahrscheinlich auch nie begeistern können. Bei Kochkäse sieht es da schon ein bisschen anders aus. Es ist ein mild-würziger, streichfähiger Käse mit Kümmel und in der Familie meines Mannes sehr beliebt - aber er besteht eben auch aus: Harzer Käse. Daher hat J mal wieder an mein kulinarisches Herz appeliert und mich gebeten ihm Kochkäse zuzubereiten. Also ran ans Harzer Käse Trauma - was tut man nicht alles. ;)

Im Internet habe ich verschiedenste Varianten gefunden - entweder mit Quark, Kondensmilch, Schmand oder auch Saurer Sahne und Butter. Deshalb weiß ich nicht, ob es das Standardrezept gibt und habe mich zum Großteil an das Rezept von Sylvia vom Blog Brotwein gehalten.

Die Zubereitung von Kochkäse habe ich als höchst entspannend empfunden - man benötigt etwas Zeit und Ruhe und es geht vor allem um stetiges rühren, rühren, rühren. Mit dem Kochkäse-Ergebnis bin ich sowohl Geschmack als auch Konsistenz betreffend sehr zufrieden. Ich habe von meinem Hessen-Mann ein zufrieden-schmatzendes Lächeln erhalten, als er gekostet hat - und er hat dabei genickt - alles sehr gute Zeichen dafür, dass man alles richtig gemacht hat.


Zutaten für ca. 5 kleine Marmeladengläser (Gesamtmenge 900 g): 

200 g Harzer Käse
250 g Butter
250 g Schmand
200 g Sahne-Schmelzkäse
1/2 TL Natron 
(gibt es z.B. in der Drogerie oder im Supermarkt zu kaufen)
4 TL Kümmel (ganz)
1 Prise Salz
(optional: eine Messerspitze geräuchertes Paprikapulver)
zum Garnieren: etwas Schnittlauch
 
 
 

 

wie es geht:

 Den Harzer Käse und die Butter in Würfel schneiden. 

Beides in einen Topf geben und bei kleiner bis mittlerer Hitze langsam schmelzen lassen. 

Die Butter schmilzt zuerst - der Harzer Käse braucht etwas länger bis er geschmolzen ist - die Hitze deshalb nicht erhöhen, sonst brennt Euch die Butter an. Am besten ganz meditativ und mit viel Geduld immer schön umrühren bis der Käse schön zerlaufen ist.

Nun den Schmelzkäse zugeben und wieder ganz behutsam und mit viel Geduld und kleiner Hitze alles gut verrühren bis sich der Schmelzkäse verflüssigt hat. 

Jetzt ist der Schmand an der Reihe. Wieder das gleiche Spiel - achtsames Rühren bei niedriger Hitze - sobald ihr auf diese Art den Schmand auf "Betriebstemperatur" gebracht habt, wird sich alles zu einer wunderbar cremigen Masse verbinden - ihr erhaltet eine wohlig duftende Kochkäsesauce. 

Nun kann gewürzt werden, wir haben eine kleine Menge Salz zugegeben - ist aber Geschmackssache. Auch nicht ganz typisch hessisch aber bei uns zu Hause gern genutzt ist etwas geräuchertes Paprikapulver, einfach weil wir drauf stehen. :-)

Jetzt fehlt noch die Zugabe des Natrons. Dieses benötigen wir, damit der Kochkäse schön streichfähig bleibt. 

Dazu einen halben Teelöffel Natron in den Kochkäse geben und unterrühren. Ich habe die Hitze jetzt  erhöht und den Käse dabei ganz kurz mit dem Natron aufkochen lassen damit sich alles gut verbinden kann - dabei wieder rühren, rühren, rühren damit nichts anbrennt.

Das Natron schäumt bei diesem Vorgang kurz auf - also nicht erschrecken. ;)

Die Hitze nun wieder reduzieren und alles für ca. 3 bis 4 Minuten schön geschmeidig rühren. 

Jetzt könnt ihr euren cremig würzigen Kochkäse in Gläser abfüllen und erkalten lassen. 

(Schmeckt aber auch lauwarm gnadenlos gut - dazu eine frische Scheibe kräftiges Roggenbrot - Himmel!!)




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