Dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal an den Rhabarber gewagt. Von April bis Ende Juni wird Rhabarber in Deutschland angebaut bzw. geerntet. Diese tollen Exemplare auf dem unteren Bild habe ich im Garten meines Nachbarn entdeckt und gleich fotografiert. Die rosa-rot-farbenen Stangen haben einen leicht säuerlichen Geschmack. Je rötlicher die Stangen leuchten, desto milder sind sie im Geschmack, während grüne Stangen sehr sauer schmecken können.
Rhabarber enthält weiterhin Oxalsäure. In Verbindung mit Calcium (z.B. aus den Zähnen) entsteht Calciumoxalat, welches widerum das Gefühl stumpfer Zähne erzeugt. Durch das Schälen der Rhabarberstangen, sowie durch kurzes Kochen/Blanchieren wird die Oxalsäure teilweise abgebaut. Ich kombiniere Rhabarber gern mit Milchprodukten wie Joghurt. Die Oxalsäure kann sich dann mit dem Calcium aus dem Joghurt verbinden und das Calcium aus dem Körper bleibt verschont.
Nun genug der Theorie.
Zuerst bereite ich den Boden für die Törtchen vor. Dieser besteht aus Mürbeteig.
Übrigens: wenn ihr keine kleinen Törtchenformen habt, dann nehmt einfach eine Springform (ca. 26 cm Durchmesser) und backt eine große Rhabarber-Vanille-Torte, die schmeckt genauso lecker.
Für den Teig (reicht für 4 Törtchenformen oder eine Springform) siebe ich 200 g Mehl und 1 TL Backpulver in eine Schüssel und gebe ca. 125 g gewürfelte Butter dazu.
Ein verquirltes Eigelb (mit 2 TL Wasser verquirlen) und 3 gehäufte EL Zucker werden der Mehlmischung ebenfalls zugegeben.
Nun geht es an die Knetarbeit. Das Ganze nun mit den Händen zu einer Kugel formen, diese in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
In der Zwischenzeit mache ich mich an die Rhabarber-Vanille-Creme.
Dafür zuerst 3 Stangen Rhabarber putzen bzw. schälen und in ca. korkengroße Stücke schneiden.
Die Rhabarberstücke in einen Topf geben und mit 7 EL Wasser und 6 EL Zucker aufkochen lassen. Sobald es gekocht hat die Hitze reduzieren und den Rhabarber sanft vor sich hin köcheln lassen, bis er weich genug ist. Er sollte allerdings nicht so weich sein, dass er in alle Fasern zerfällt. Den Rhabarber mit einer Siebkelle aus dem Wasser-Zuckerbad heben, abtropfen und auskühlen lassen.
Tipp: Das Wasser-Zuckerbad könnt ihr wenn ihr noch etwas mehr Zucker zugebt zu einem Sirup verarbeiten und dann als Guss für die Törtchen verwenden. (Oder ihr gebt einem Glas Sekt etwas von diesem Sirup zu und legt noch frische Minzblätter und/oder Himbeeren mit ins Glas.)
150 g Joghurt mit 3 großzügigen EL Mascarpone verrühren. Das Mark einer Vanilleschote auskratzen und zu der Joghurt-Mascarponemischung geben. Die Creme mit Zucker süßen und abschmecken.
Die Rhabarberstücke vorsichtig unter die Creme heben.
Nun wende ich mich wieder dem Teig zu. Die Teigkugel in 4 Teile teilen und jeden Teil mit einem Nudelholz ca. 0,5 mm dick ausrollen. Den Teig vorsichtig in die ausgebutterten Törtchenformen legen (Am besten geht das mit einer Tortengabel oder einem Pfannenwender) und die Ränder etwas andrücken. Überschüssige Teigränder entfernen (am besten damit ab in den Mund... aber pssst... ;) ) Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen.
Jetzt geht es ans "blindbacken".
Wieso heißt das so? - Weil der Teig nun mit einer Lage Backpapier abgedeckt wird und darauf Hülsenfrüchte gestreut werden.
Warum macht man das? - Damit der Teig beim backen nicht "hoch geht" und nachher mit der Creme gefüllt werden kann.
Im vorgeheizten Ofen backt ihr die Mürbeteigböden bei 180 Grad Umluft für 10-15 Minuten.
Die fertigen Teigböden aus dem Ofen holen und auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren (ca. 16 Stück) waschen, Stielansatz entfernen und die Früchte in feine Scheiben schneiden. Die Tortenböden mit der Rhabarber-Vanille-Creme bestreichen und die Erdbeeren darauf verteilen. Ihr könnt nun ggf. noch etwas von eurem Zuckersirup über die Erdbeeren träufeln. (Vor allem wenn die Erdbeeren leider mal geschmacklich nicht ganz so rund sind.) Nun schnell eine Gabel oder einen Löffel zur Hand und los naschen.
Ahh die sehen so toll aus ♥ Rhabarber und Vanille passen so toll zusammen! Ich liebe es.
AntwortenLöschenLieben Gruß, Sini
Ich werde auch die Kombi aus Rhabarber und Vanille beibehalten. Einfach gut.
AntwortenLöschenDanke für dein Feedback. :)
Verdammt, ich liebe Rhabarber!!! Tolles Rezept!
AntwortenLöschenVielen Dank! :)
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