20. Januar 2021

Hessischer Kochkäse mit Kümmel

Wenn ich an Harzer Käse denke fallen mir sofort zwei Worte ein: Stinkekäse und wääägs. Für einige hessische Klassiker wie "Handkäs mit Musik" werde ich mich deshalb wahrscheinlich auch nie begeistern können. Bei Kochkäse sieht es da schon ein bisschen anders aus. Es ist ein mild-würziger, streichfähiger Käse mit Kümmel und in der Familie meines Mannes sehr beliebt - aber er besteht eben auch aus: Harzer Käse. Daher hat J mal wieder an mein kulinarisches Herz appeliert und mich gebeten ihm Kochkäse zuzubereiten. Also ran ans Harzer Käse Trauma - was tut man nicht alles. ;)

Im Internet habe ich verschiedenste Varianten gefunden - entweder mit Quark, Kondensmilch, Schmand oder auch Saurer Sahne und Butter. Deshalb weiß ich nicht, ob es das Standardrezept gibt und habe mich zum Großteil an das Rezept von Sylvia vom Blog Brotwein gehalten.

Die Zubereitung von Kochkäse habe ich als höchst entspannend empfunden - man benötigt etwas Zeit und Ruhe und es geht vor allem um stetiges rühren, rühren, rühren. Mit dem Kochkäse-Ergebnis bin ich sowohl Geschmack als auch Konsistenz betreffend sehr zufrieden. Ich habe von meinem Hessen-Mann ein zufrieden-schmatzendes Lächeln erhalten, als er gekostet hat - und er hat dabei genickt - alles sehr gute Zeichen dafür, dass man alles richtig gemacht hat.


Zutaten für ca. 5 kleine Marmeladengläser (Gesamtmenge 900 g): 

200 g Harzer Käse
250 g Butter
250 g Schmand
200 g Sahne-Schmelzkäse
1/2 TL Natron 
(gibt es z.B. in der Drogerie oder im Supermarkt zu kaufen)
4 TL Kümmel (ganz)
1 Prise Salz
(optional: eine Messerspitze geräuchertes Paprikapulver)
zum Garnieren: etwas Schnittlauch
 
 
 

 

wie es geht:

 Den Harzer Käse und die Butter in Würfel schneiden. 

Beides in einen Topf geben und bei kleiner bis mittlerer Hitze langsam schmelzen lassen. 

Die Butter schmilzt zuerst - der Harzer Käse braucht etwas länger bis er geschmolzen ist - die Hitze deshalb nicht erhöhen, sonst brennt Euch die Butter an. Am besten ganz meditativ und mit viel Geduld immer schön umrühren bis der Käse schön zerlaufen ist.

Nun den Schmelzkäse zugeben und wieder ganz behutsam und mit viel Geduld und kleiner Hitze alles gut verrühren bis sich der Schmelzkäse verflüssigt hat. 

Jetzt ist der Schmand an der Reihe. Wieder das gleiche Spiel - achtsames Rühren bei niedriger Hitze - sobald ihr auf diese Art den Schmand auf "Betriebstemperatur" gebracht habt, wird sich alles zu einer wunderbar cremigen Masse verbinden - ihr erhaltet eine wohlig duftende Kochkäsesauce. 

Nun kann gewürzt werden, wir haben eine kleine Menge Salz zugegeben - ist aber Geschmackssache. Auch nicht ganz typisch hessisch aber bei uns zu Hause gern genutzt ist etwas geräuchertes Paprikapulver, einfach weil wir drauf stehen. :-)

Jetzt fehlt noch die Zugabe des Natrons. Dieses benötigen wir, damit der Kochkäse schön streichfähig bleibt. 

Dazu einen halben Teelöffel Natron in den Kochkäse geben und unterrühren. Ich habe die Hitze jetzt  erhöht und den Käse dabei ganz kurz mit dem Natron aufkochen lassen damit sich alles gut verbinden kann - dabei wieder rühren, rühren, rühren damit nichts anbrennt.

Das Natron schäumt bei diesem Vorgang kurz auf - also nicht erschrecken. ;)

Die Hitze nun wieder reduzieren und alles für ca. 3 bis 4 Minuten schön geschmeidig rühren. 

Jetzt könnt ihr euren cremig würzigen Kochkäse in Gläser abfüllen und erkalten lassen. 

(Schmeckt aber auch lauwarm gnadenlos gut - dazu eine frische Scheibe kräftiges Roggenbrot - Himmel!!)




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