30. November 2014

Geschenk zum ersten Advent: Geschenkanhäger als Free-Download.

Hallo liebe Blogleser,

ich hoffe ihr genießt den Sonntag mit Lebkuchen, Spekulatius und Co. im warmen & kuscheligen zu Hause. :-) Ich habe gestern auf dem Weihnachtsmarkt schon mal den ersten Glühwein angetestet und einen von diesen köstlichen Schoko-Obstspießen vernascht.. akute Suchtgefahr kann ich Euch sagen... aber ich schweife ab... denn zum ersten Advent habe ich mir für Euch etwas ganz besonderes ausgedacht. :-)
Und zwar habe ich ein paar Geschenkanhänger für Euch entworfen. 
Falls Sie euch gefallen, könnt ihr einfach hier klicken und euch die Geschenkanhänger im pdf-Format herunterladen oder direkt auf festem weißen Karton bzw. Papier oder weißer Etikettenfolie ausdrucken und eure Geschenke damit aufhübschen!



Ich mach mich jetzt auf in die Weihnachtsbäckerei und
 wünsche Euch noch einen entspannten Sonntag, 

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25. November 2014

Sonntagsspaziergang ohne Brötchen...

Letzten Sonntag hatten wir in Hessen nochmal richtig schönes Wetter und ich habe die Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang genutzt - natürlich musste Knippsi auch wieder dabei sein und einige meiner Fotos möchte ich Euch heute zeigen.


Zuerst habe ich versucht das süße Entenpaar zu knipsen - kann ja nicht so schwer sein - dachte ich - bis ich 10 Meter weiter einen anderen Fotografen erspähte, der mit einem fetten Beutel trockenen Brötchen parat stand!


Um den See herum befanden sich auch einige Sträucher mit diesen tollen rosa Beeren. 





Nachdem wir eine Runde um den See gedreht hatten, ging es nochmal kurz durch den öffentlichen botanischen Garten. Da sich die Natur aktuell eine Ruhepause gönnt, gab es natürlich nicht mehr allzuviel buntes zu sehen. Aber dafür habe ich leckeren Thymian entdeckt. :-)








Und als wir uns schon auf den Heimweg machen wollten, kam auf einmal fröhlich vergnügt und schnurrend Kater Findus um die Ecke - natürlich *musste* ich ihn streicheln.... 


...und schwupps... so schnell hat man einen neuen Freund :-)  - und dafür war auch kein Beutel mit trockenen Brötchen nötig! ;-)


Nach einem rund zweistündigen Ausflug hatten wir uns dann aber auch ein *extra* großes Stück Kuchen verdient. Das genehmige ich mir am liebsten im Café Ideal - falls ihr einmal in der Nähe seid, kann ich euch einen Besuch nur ans Herz legen. 
Hier im Bild: Schoko-Himbeerkuchen! Mmmmh!!!


Also dann, bis zum nächsten Mal & noch eine schöne Woche,

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20. November 2014

Leckere Schnittchen vom Tomaten-Kräuterbrot

Hallo ihr Lieben,

so langsam rückt die Weihnachtszeit immer näher und ich habe gleich mal einen passenden, neuen Header entworfen - ich hoffe er gefällt euch? 
Bevor es nun auch bald in die Weihnachtsbäckerei geht, habe ich Euch heute nochmal etwas herzhaftes mitgebracht und zwar das Rezept für ein Tomaten-Kräuter-Brot. 
Einfach alle Zutaten in eine Schüssel geben, gut durchkneten, gehen lassen und dann ab in den Ofen damit.
Geschmacklich ist diese Brotvariante einfach mal etwas anderes und vor allem für Tomatenfans ein Genuss. 


Zutaten für ein kleines Brot:
1 Päckchen Trockenhefe
200 g Dinkelmehl Type 630
250 g Weizenmehl Type 405
50 g Sesam
80 g getrocknete Tomaten (in kleine Stücke geschnitten)
80 g Haferflocken
50 g Sonnenblumenkerne
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Zucker
3 Teelöffel getrocknete Kräuter: Oregano, Thymian, Rosmarin
ca. 280 ml lauwarmes Wasser



wie es geht:
Alle Zutaten (bis auf das Wasser) in eine große Schüssel geben.

Das lauwarme Wasser nun vorsichtig dazu schütten und zuerst mit den Knethaken des Handrührgerätes bearbeiten. Jetzt den vorgekneteten Teig mit den Händen zu einem homogenen, nicht klebenden Teig verkneten. 
Dazu muss der Teig für ca. 10 Minuten kräftig durchgeknetet werden, arbeitet dabei vor allem mit euren Handballen.
Auf youtube habe ich auch nochmal ein kurzes Video (1 Minute) gefunden, welches zeigt wie der Teig geknetet wird, dazu einfach hier klicken.

Eure Teigkugel sollte nach dem kneten keine Risse haben (sonst fehlt noch etwas Feuchtigkeit) oder krümelig sein (dann fehlt noch etwas Mehl).

Den Teig nun zu einem kleinen, dicken Brotlaib formen und abgedeckt an einem warmen Ort (am besten bei Raumtemperatur, ohne Zugluft) so lange gehen lassen, bis sich der Laib verdoppelt hat - das hat bei mir in etwa 2 Stunden gedauert.

Den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
Ein Ofenrost mit Backpapier auslegen.
Eine breite, nicht zu hohe, feuerfeste Form mit heißem Wasser befüllen und auf den Boden des Ofens stellen - diesen Tipp hat mir kürzlich die Mama der besseren Hälfte gegeben, denn Brot benötigt einen sogenannten feuchten Backraum. 

Das gegangene Brot nun auf den Ofenrost legen und auf der zweiten Einschubleiste von unten für etwa 45 Minuten backen.

Nach der Backzeit das Brot aus dem Ofen holen und vollständig auskühlen lassen.

Jetzt darf gekostet werden. :-) 
Mir schmeckt das Brot am besten mit Frischkäse oder Kräuterquark, aber auch ganz pur oder mit Butter bestrichen ist es total lecker.


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13. November 2014

Gefüllte Eierkuchen mit Champignons, Spinat und Speck

Schön, dass ich mich in den letzten beiden Tagen endlich einmal wieder meinem Blogilein zuwenden konnte. Gestern habe ich schon einen neuen Header für den Winter entworfen (gibts ab Anfang Dezember hier zu begutachten) und heute war auch Zeit für eine kleine Fotosession vom gestrigen Abendbrot.
Eigentlich freue ich mich mittlerweile auch schon auf den Winter - Kakao, Baumkuchen, zwei (nein eigentlich drei) schnurrende Fellnasen.. hach..es wird gemütlich... Meisenknödel habe ich auch schon aufgehangen und somit für ein angemessenes Katzenkino gesorgt.. :-) 
Nur eines stört mich an dem ganzen gewintere ganz arg: abendliche Dunkelheit und die damit einhergehende Unmöglichkeit ein gescheites, dem Bloggerherz gerecht-werdendes Foto zu machen - Probleme gibt es, oder? Wie löst ihr das??

Das heutige Rezept würde ich in die Kategorie "ich hab kein´ Bock auf einkaufen - was haben wir noch zu Hause" einordnen - denn Mehl, Eier und Milch hab ich fast immer in meinem Vorratsschrank und daraus lassen sich blitzschnell ein paar leckere Eierkuchen zaubern. Für die Füllung eignet sich auch fast alles was noch so im Kühlschrank herumschwirrt. In diesem Fall etwas Blattspinat, Champignons und Speckwürfel - und - was nie bei uns fehlen darf - auch etwas Käse. 

Also, falls es mal wieder schnell gehen muss: et voilá


Zutaten für fünf Stück:
250 g Mehl
(ich habe 200 g Weizenmehl Type 405 & 
50 g Weizenvollkornmehl verwendet)
500 ml Milch oder Buttermilch
4 Eier
Salz & frisch gemahlener Pfeffer
Bratöl

Füllung:
300 g frische Champignons
200-300 g TK-Blattspinat (aufgetaut)
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
100 g Schinken-Speckwürfel
wer´s tomatig mag: 3 EL getrocknete Tomaten
wer´s gern cremig mag: 4-5 EL Frischkäse
wer´s gern käsig mag: 100 g geriebener Emmentaler oder Mozzarella


wie es geht:
Das Mehl in eine Schüssel geben, Milch und Eier zufügen und mit dem Schneebesen zu einem glatten Eierkuchenteig verrühren. 
Den Teig mit Salz und Pfeffer abschmecken und für ca. 10 Minuten quellen lassen.

In einer weiten, runden Pfanne das Öl erhitzen und portionsweise mit Hilfe einer Schöpfkelle nacheinander 5 Eierkuchen ausbacken. 
Die Eierkuchen auf einen feuerfesten Teller geben (oder einfach aufs Backblech legen)
und bei ca. 100 Grad im Ofen warm halten.

Für die Füllung die Champignons putzen und in dünne Scheiben schneiden. 
Die Zwiebel schälen und fein würfeln.
Knoblauchzehe ebenfalls schälen, dann fein hacken oder pressen.

In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen. 
Zuerst die Zwiebelwürfel und den Knoblauch glasig darin anschwitzen, dann die Schinkenwürfel (sowie klein geschnittene getrocknete Tomaten) zugeben und für 1-2 Minuten anbraten.
 Jetzt wird es Zeit die Champignons in die Pfanne zu geben - diese für ca. 4 Minuten braten, dann den aufgetauten Blattspinat der Mischung zufügen. 
Alles gut umrühren und mit wenig Salz (der Speck bringt schon Salz in das Gericht) sowie frisch gemahlenem Pfeffer würzen.
Wer mag (ich, ich, ich, ich) kann auch etwas Frischkäse unter die Spinat-Pilzmasse rühren, dann wird die Füllung etwas cremig. 

Die warmgehaltenen Eierkuchen aus dem Ofen holen und jeden Eierkuchen mit ca. 4 EL von der Füllung bestreichen - die Ränder dabei ca. 2-3 cm breit frei lassen. Jetzt den Eierkuchen straff aufrollen und heiß servieren.

Wer gern Käse isst, kann die aufgerollten Eierkuchen dicht aneinander in eine Auflaufform legen, mit geriebenem Käse bestreuen und dann nochmal für 2-3 Minuten in den heißen Ofen schieben - so, dass der Käse schön zerläuft aber nicht backt - mmmmhhh


Bis bald und mit vielen Grüßen,
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9. November 2014

samtig-wärmende Kürbis-Pastinaken-Suppe

Liebe Blogleser,

schon seit langem wollte ich meine beiden Lieblings Herbst-/Wintergemüse Kürbis und Pastinake einmal miteinander kombinieren und dabei kam mir zu aller erst diese Suppe in den Sinn. 
Sie ist einfach gemacht und schmeckt auch am nächsten Tag, wenn sie nochmal richtig schön durchgezogen ist, super lecker. Da die Suppe durch die Pastinake leicht süßlich schmeckt, habe ich mich beim Suppentopping für etwas richtig deftig/herzhaftes entschieden, nämlich geröstete Kürbiskernen, Speck und etwas Lauch, den ich in Butter angeschwitzt habe. 
Ich wünsche Euch viel Freude mit dem Rezept und einen guten Start in die neue Woche. :-)



Zutaten für vier Suppenteller:
1 Hokkaido-Kürbis
4 Pastinaken
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
1 EL Olivenöl
1,5 Liter Gemüsebrühe
Salz
Kreuzkümmel
Cayennepfeffer
Curry

für das Suppen-Topping:
1 Stange Lauch
1 EL Butter
4 EL Kürbiskerne
4-6 Scheiben luftgetrockneter Schinkenspeck
1 Bund Petersilie glatt




wie es geht:
Den Kürbis waschen, halbieren und die Kerne sowie die Fasern mit einem Löffel herauslösen.
Die Kürbisschale kann mit verwendet werden (ggf. Druckstellen wegschneiden).
Kürbisfleisch in etwa 2 cm große Stücke schneiden. 

Pastinaken waschen, schälen und ebenfalls würfeln. 

Knoblauch schälen und fein hacken. 
Zwiebel ebenso schälen und in feine Würfel schneiden. 

Das Öl in einem hohen, großen Topf erhitzen und die Zwiebel sowie den Knoblauch darin glasig anschwitzen, dann Kürbis und Pastinaken zugeben und ebenfalls für ein bis zwei Minuten mitbraten lassen.

Nun das Ganze mit der Gemüsebrühe auffüllen, das Gemüse sollte fast vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt sein. 

Den Deckel auf den Topf setzen und das Gemüse bei mittlerer Hitze weich garen lassen (dauert in etwa 20-25 Minuten). Dann kann die Suppe mit einem Mixstab püriert werden. Falls Euch die Konsistenz noch zu dick ist, könnt ihr nach Belieben noch etwas Brühe zugeben.

Die Suppe wird nun mit Kreuzkümmel, Cayennepfeffer und Curry sowie ggf. etwas Salz abgeschmeckt. Wer mag kann sie auch noch mit Sahne oder Kokosmilch verfeinern. 

Die Suppe bis zum Servieren warm halten.

Für das Topping wird der Lauch geputzt, gewaschen und in Ringe geschnitten.
In einer Pfanne etwas Butter erhitzen, den Lauch darin für ca. zwei Minuten durchschwenken.
Den Speck fein würfeln und zum Lauch geben, ebenso die Kürbiskerne zugeben. Das Ganze für etwa eine Minute lang braten lassen. 

Jetzt die Suppe auf Tellern oder Schüsseln verteilen, das Topping darüber geben und zum Schluss mit frisch gehackter, glatter Petersilie bestreuen. 



Lasst es Euch gut schmecken, 

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4. November 2014

Hören was der Körper braucht - ein Interview mit Thomas Frankenbach

Essen ist ein Thema mit dem sich jeder von uns jeden Tag auseinander setzen muss, klar, Essen zählt zu den Grundbedürfnissen - ganz gleich ob wir nun täglich mit vollem Elan am Herd ein mehrgängiges Menü zubereiten oder mit Leidenschaft die Dosenravioli öffnen. 
Ganz bewusst aber auch unbewusst wählen wir jeden Tag Lebensmittel aus, die in unseren Mündern und Mägen landen. 
Unsere Essentscheidung wird von einer ganzen Palette an Faktoren beeinflusst, sei es unsere Kultur die uns morgens genüsslich in das Marmeladenbrötchen beißen lässt, anstatt eine herzhafte Reissuppe mit Gemüse zu löffeln. 
Auch unsere Emotionen bestimmen was auf dem Teller landet (oder eben auch nicht) - wir sprechen von "Frustfraß" und meinen große Eimer Schokoeis, Kekse oder andere Seelentröster weil er oder sie Schluß gemacht hat oder weil es im Büro einfach nicht läuft - anderen vergeht dabei schlichtweg der Appetit
Eine ganz besondere Rolle bzw. einen ganz besonderen Einfluss auf unser Essverhalten scheinen jedoch die Gesundheitsüberlegungen eingenommen zu haben. 
Den Apfel isst man nur mit Schale, denn da stecken die meisten Vitamine drin (aber eben auch die meisten Schadstoffe....) und generell wäre es für jeden und alle sowieso viel gesünder und besser sich nur noch vegan zu ernähren oder bitte doch wenigstens Low-Carb, ohne Gluten oder lactosefrei. 
Und wir stehen mitten in diesem Diätchaos, den ganzen Regeln und Geboten und vergessen dabei eins: Uns selbst. 
Es ist unser Körper selbst, der, wenn wir nur auf ihn hören würden, uns sagt was wir brauchen um uns gut zu fühlen, was uns gut tut und wovon wir besser die Finger lassen sollten. 
Dabei sollte klar sein, dass es kein allgemeingültiges Ernährungskonzept für uns alle geben kann.. Jeder sollte ganz für sich allein herausfinden welche Speisen ihm gut tun und welche eben nicht, diese Fähigkeit wird in der Wissenschaft übrigens als somatische Intelligenz bezeichnet. 

Passend zu diesem Thema erschien kürzlich das Buch "Somatische Intelligenz - Hören, was der Körper braucht" von meinem geschätzten Arbeitskollegen Thomas Frankenbach. 
Sein Ansatz: Dem Körper zuhören lernen anstatt Diättipps befolgen.

Im Folgenden habe ich für Euch ein kleines Interview mit Thomas zu diesem Thema zur Verfügung gestellt bekommmen. 

Ich wünsche Euch viel Freude mit dem Artikel. :-)

ISBN 978-3-86728-249-9
€ 14,95


Thomas, was sollen wir denn nun essen?
Es gibt keine einfachen Antworten, die für jeden Menschen zutreffen.
Aber Sie können es für sich selbst herausfinden.

Wie denn?
Indem Sie Ihrer Somatischen Intelligenz Beachtung schenken. 
Indem Sie darauf achten, welche Speisen Sie ansprechen und wie sie Ihnen bekommen. 
Wie Ihr Körper auf das, was Sie essen, reagiert.

Der Körper zeigt uns also an, was er braucht?
Genau. Das ist Somatische Intelligenz. 

Stellen Sie sich vor, jemand isst für sein Leben gern Schnitzel. 
Jetzt bekommt diese Person Grippe und 39 Grad Fieber. 
Was meinen Sie: Hat sie dann immer noch Lust auf Schnitzel? 
Nein, und zwar weil die Verdauung jetzt viel zu viel Energie kosten würde – die braucht jetzt nämlich das Immunsystem, um das Virus zu bekämpfen.
Oder nehmen Sie jemanden, der unterzuckert ist: Worauf wird er wohl Lust kriegen?

Auf Süßes vermutlich.
Genau. Sein Körper gibt ihm vor, was er jetzt braucht. 
Je bedrohlicher die Situation, desto deutlicher.

Hört sich sehr einfach an.
Vom Prinzip her ist es das auch. Jeder von uns hat Somatische Intelligenz. 
Nur: Nicht jedernutzt sie gleich gut. Doch das lässt sich erlernen.

Wir können Somatische Intelligenz also trainieren?
Wir können lernen, besser auf sie zu achten. Wir können das regelrecht trainieren, ja.

Und das soll funktionieren?
In meiner klinischen Arbeit kam ich irgendwann an einen Punkt, an dem ich angefangen
habe, mit den Menschen zu üben, sich selbst und ihren Körper besser wahrzunehmen. 
Sie in ihrer Fähigkeit zur Eigenwahrnehmung zu fördern. 
Und das Ergebnis war, dass mir viele davon berichteten, wie gut ihnen das tat. 
Wie sie gelassener und inständiger wurden und wie sie so ihr natürliches Gespür für die richtige Nahrungsauswahl verbessert haben. 
Daraus ist dann mit der Zeit ein Übungssystem entstanden.

Aber wenn das so einfach ist: 
Warum gibt es dann so viele Übergewichtige und verkehrt ernährte Menschen?
Weil wir genau dieses Auf-den-Körper-Hören verlernt haben. 
Vor lauter Reiztechnologie, Zeitökonomie und »Ernährungsaufklärung«. 
Handy, Internet, 50 Fernsehkanäle – und andauernd widersprüchliche Ernährungstipps. 
Das Feld ist eigentlich ganz gut erforscht: Je höher die Dichte an Außenreizen, denen ein Mensch ausgesetzt ist, desto schwerer fällt es ihm, »Innenschau« zu halten. 
Desto weniger vermag er wahrzunehmen, welche Signale sein eigener Körper
ihm sendet – hinsichtlich dessen, was er braucht, aber auch, was ihm nicht bekommt.

Zu viel Ratio auf Kosten der Intuition also?
Gewissermaßen schon. 
Wir haben in den letzten 40 Jahren feinsäuberlich gelernt, unser Essen nach Zahlen auszuwählen. Nach Kalorien, Diäten, Kohlenhydrat- und Fettanteilen und immer öfter auch nach dem möglichst niedrigsten Preis. 
Mit dieser wachsenden Ratio haben wir gehörig Vertrauen in unsere Sinne eingebüßt, obwohl die evolutionär ja viel bewährter sind.
Gerade die Fähigkeit, die Bekömmlichkeit unseres Essens zu beurteilen, wurde zunehmend
vernachlässigt. 
So kam es, dass die Nahrungsauswahl immer mehr Kopf- und immer weniger Bauchsache geworden ist.

Und die Ernährungstipps in den Medien waren zwar gut gemeint, haben aber
nur noch weiter zur Verwirrung beigetragen?
Na klar. 
Lassen Sie sich doch mal immer sagen, dass Sie das Falsche gemacht haben. 
Das nagt an der Selbstsicherheit, am Vertrauen in sich selbst und der Fähigkeit, eigenverantwortlich zu handeln.

Sie sind also der Meinung, es gibt zu viel Ernährungsaufklärung?
Ich würde sagen: Wir haben unsere Sinne, das Menschsein ausgesperrt und die Ratio in Form
von bestimmten Diätdogmen privilegiert. 
Aber nicht jede Kost ist für jeden die richtige. 
Weder Natur- noch Fertigkost.

Was könnte man besser machen?
Ernährungsinformationen sind ja grundsätzlich nichts Schlimmes. 
Es ist nur so: Dass der Mensch auch über ein körpereigenes System verfügt, um herauszufinden, welche Kost ihm gut bekommt und welche nicht, wird fast immer übergangen. 
Da ist Fleisch gerade entweder gut oder ungesund, der Genuss von Schokolade entweder gesund oder unverantwortlich. 
Lasst doch die Menschen selbst herausfinden, wozu ihr Körper Ja sagt und wozu nicht!

Aus Ihrer Sicht gibt es also nicht die gesunde Ernährungsform schlechthin?
Während meiner Zeit als Kliniker habe ich Dutzende von Diätmoden kommen und gehen
sehen. Was in einem Jahr als gesund gilt, wird im nächsten für schädlich erklärt. 
Auf Vollwert folgte Rohkost und darauf die Trennkost. 
Auf die Low-Carb- Episode mit viel tierischem Protein ist jetzt der Veganismus gefolgt.

Sie halten also wenig von festen Ernährungskonzepten wie Veganismus, Rohkost
oder Vollwert?
Jeder Mensch ist einzigartig – und so auch seine Bedürfnisse. 
Und selbst diese individuellen Bedürfnisse können sich mit der Zeit verändern, weil der Mensch sich verändert. Körperlich und seelisch. 
Ziel sollte es sein, dass sich ein Mensch an seinen Bedürfnissen orientiert und
nicht an einem Kostdogma. Dann kann er selbstbewusst und selbstsicher werden.

Wie kann man sich Ihr Training vorstellen?
Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was wir wollen, und dem, was wir brauchen im
Leben. Auch beim Essen. Und das können Sie herausfinden. 
Mit Übungen, die teils körperlich sind und zum Teil mental. Je besser wir die Signale des Körpers verstehen, desto besser können wir auf sie eingehen. 
Oft kommen wir dann von ganz allein darauf, was unser Körper braucht und gehen dem bei entsprechendem Training auch irgendwann nach – ohne uns zwingen zu
müssen, sondern indem wir mit unserem Körper zur Einsicht gelangen. 
Das ist viel, viel effektiver und intensiver, als allein über den Kopf zu arbeiten.

Und die Resultate?
Die Klienten erlangen Sicherheit im Umgang mit sich selbst und ihrem Essen. 
Sie werden ruhiger, inständiger und achtsamer. 
Und sie schenken ihrem Körper wieder mehr Vertrauen.
Viele haben deutlich Gewicht reduziert, indem sie sich und ihre Belange besser wahrgenommen
haben. Ohne vorgegebene Diäten. 
Und viele sind insgesamt einfach selbstbewusster und selbstsicherer unterwegs, weil sie sich eben besser kennengelernt haben.

Der Autor:
Thomas Frankenbach zählt zu den erfolgreichsten Fitnesstrainern Deutschlands.
Auf ihn vertrauen weltweit führende Spitzensportler - psychologisch, ernährungs- und trainingsbezogen.
Der studierte Ernährungswissenschaftler und Psychologe leitet den Fachbereich Ernährung und Bewegung an einer der traditionsreichsten Reha-Kliniken Deutschlands.

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